Die Anfänge der Bronchoskopie in der Kantonal-Zürcherischen Höhenklinik Altein-Arosa

Das erste flexible Machida-Fiberbronchoskop der Klinik

Von Prof. Dr. Johannes Gartmann

Eh. Chefarzt

Anfang der Fünfzigerjahre wurde die Bronchoskopie an den Universitätskliniken und den Sanatorien – wenn überhaupt – fast ausschliesslich von ORL-Aerzten ausgeführt. Der Eingriff galt als belastend und schmerzhaft und erfolgte deshalb häufig in Allgemeinanästhesie.

In der Kantonal-Zürcherischen Höhenklinik Altein-Arosa wurde schon damals unter Prof. Ernst Tanner dessen engster Mitarbeiter Roger Hug nach Paris zu J.M. Lemoine delegiert, der als Pneumologe ganzen Generationen von Pneumologen die Technik und die diagnostische Auswertung der zunächst starren Bronchoskopie in Lokalanästhesie vermittelte. So etablierte sich auch bei uns die Bronchoskopie als unverzichtbares Arbeitsinstrument des Pneumologen. Zwischen 1950 und 1978 wurden in der Höhenklinik Altein schätzungsweise (genauere Zahlenangaben sind aus der Erinnerung nicht möglich) zwischen 2000 und 3000 Bronchoskopien ausgeführt, fast alle in Lokalanästhesie.

Ich habe dann den Kontakt mit Lemoine auf fachlicher und persönlich-freundschaftlicher Ebene fortgesetzt. Es war eindrücklich, wie Lemoine, der sein Lehrbuch „Bronchoscopie clinique“ (Editions Piccin, Padova, 1983) als Resultat von rund 50 000 meist starren Bronchoskopien zusammengefasst hatte, auf die flexible Bronchoskopie umstieg.

Auch in Altein haben wir frühzeitig, von der zweiten Hälfte der Sechzigerjahre an, auf die flexible Bronchoskopie gesetzt. Bis wir die nötige Erfahrung damit besassen, haben wir die sehr feine Machida-Optik durch das starre Bronchoskopierohr eingeführt. Bemerkenswert ist, wie gut die Bronchoskopie (auch die starre) in Lokalanästhesie ertragen wurde.

PS: es gab auch selten Schwierigkeiten, wenn für die Bronchospirometrie (seitengetrennte Messung von Lungenvolumina und Sauerstoffaufnahme) in Lokalanästhesie ein doppelläufiger Tubus eingeführt wurde.

Februar 2010